die glücklich scheiternde schrieb neulich einen beitrag über ihre geburt. oh ist das spannend. (ich hab mich leider zu einem ewig langen klugscheißerkommentar hinreißen lassen…) das erinnerte mich mal wieder daran, warum ich ursprünglich einen blog haben wollte. nämlich um meine eindrücke und erfahrungen mit meiner schwangerschaft und geburt zu beschrieben. das ist bei mir irgendwie ganz schnell in vergessenheit geraten, weil ich immer dachte, das interessiert doch keine sau. wenn ich heute drüber nachdenke, wie idiotisch, ich hab verzweifelt versucht, informationen zu sammeln von frauen, die in der gleichen situation waren wie ich so ca. drei wochen vor der geburt:
Püppi war eine beckenendlage, also sie lag mit dem kopf nach oben, po im becken. so lag sie schon im november, als meine erste frauenärztin noch witze darüber gerissen hat, dass sie ja noch genug zeit habe zum wenden. so lag sie noch nach dem umzug, als meine hebamme mir übungen zeigte um das kind zum drehen zu überreden. so lag sie noch drei wochen vor der geburt, als meine frauenärztin zu mir sagte, ich könne mir an der rezeption noch eine überweisung abholen zum kaiserschnitt. bam, mehr info kam da nicht. kind liegt falsch=kaiserschnitt, am besten zwei wochen vor termin, damit da auch nix schief geht… ich war fassungslos.
Nicht weil sie mir zu einem kaiserschnitt geraten hätte, das ist bei beckenendlagen die übliche vorgehensweise, sondern weil sie nicht mal erwähnt hat, dass es vielleicht auch noch andere möglichkeiten gibt. sie hat das gesagt, und dann den raum verlassen. (die praxis hatte es eh nicht so mit freundlichem/respektvollen patientenumgang…)
da ich und der mann schon im fünften monat kliniken angeschaut haben und ich mich da schon für ein anthro-krankenhaus in der näheren umgebung entschieden hatte, wusste ich auch: die machen äußere wendungen. meine hebamme (auch von diesem krankenhaus) meinte auch, ich solle einen termin mit der oberärztin machen. also sagte ich meiner ärztin, dass ich eine überweisung in das krankenhaus bräuchte. sie schaute mich zwar kritisch an (oton: „na wenn sie meinen“), rückte diese aber raus.
ich nach hause, im krankenhaus angerufen, und am nächsten tag, fuhr ich mit bahn und bus zur risiko-sprechstunde. bei der untersuchung stellte sich raus, dass ich eine vorderwandplazenta hatte. eigentlich ein ausschlusskriterium für die wendung aber da sie günstig lag, wollte die ärztin das trotzdem probieren…
ich wurde mit einem ganzen stapel unterlagen versorgt, infomaterial über die wendung und dann mit einem termin im laufe der woche nach hause geschickt.
am tag der wendung haben wir um acht im kreissaal angerufen, ob denn zeit wäre für die wendung. geburten lassen sich so schlecht planen. dann hat der mann mich in die klinik gefahren und musste gleich weiter auf die arbeit. die ärztin hat mich nochmal über das vorgehen informiert und untersucht. dann hieß es erst mal warten. zunächst auf mein zimmer. die station war wie auch in den kommenden wochen brechend voll, aber irgendwann bekam ich dann doch noch eins…
die äußere wendung wird unter kaiserschnitt bereitschaft durchgeführt, da das risiko besteht, dass sich die plazenta ablöst oder sich sonst wie die versorgung des kindes verschlechtert. deswegen durfte ich auch nix essen. am späten vormittag eine stunde ctg schreiben, dann ein wehenhemmendes mittel, noch mal ctg, und gegen eins dann der versuch der wendung. zur wendung musste ich übrigens so ein schickes ophemd anziehen und so, mensch will ja keine zeit verlieren, wenns denn schief geht. von den wehenhemmern bekam ich herzrasen, dass ist wohl eine gängige nebenwirkung. ich fühlte mich die meiste zeit ziemlich einsam und nah an der verzweiflung, aber die hebammen haben sich rührend um mich gekümmert. zur wendung war der kreißsaal dann voll. die oberärztin dr.b, eine assistenzärztin, eine medizinstudentin und eine hebamme standen um das bett rum. erstmal hat dr b. mich ziemlich irritiert gefragt, wo den mein mann hin sei. dass hab ich mich in dem moment auch gefragt. dann hat sie nochmal meinen bauch abgetastet, mir erklärt, wie das kind liegt und wie es sich dann drehen soll. dann hat sie von außen an po und kopf des kindes angesetzt und es mit leichtem druck in die richtige richtung geschoben. das ging zu nächst ganz gut, aber an einem bestimmten punkt gings dann nicht mehr weiter. da tats dann auch weh. sie hat es noch zweimal versucht aber püppi wollte sich nicht drehen lassen.
sie ließ zunächst los und die hebamme maß die herzfrequenz von püppi. dann setzte dr. b nochmal an. nach dem dritten versuch meinte sie dann, dass sie sich nicht traut, fester zu schieben weil dann vermutlich irgendetwas im weg sei. ich war am boden zerstört. auch wenn die erfolgsquote bei etwa 50% liegt hatte ich doch gehofft, das es klappt und ich den rest der schwangerschaft nicht als risikopatientin verbringen müsste… tja war wohl nix. anschließend folgte noch eine stunde ctg schreiben und dann gings zurück auf mein zimmer (nach dem wendungsversuch musste ich noch über nacht dableiben falls doch noch was mit dem kind sein sollte). auf dem zimmer wurde ich dann ganz gut abgelenkt, weil meine zimmernachbarin eine ziemlich abgefahrene geschichte zu bieten hatte. aber vorher bekam ich endlich ein (inzwischen kaltes) mittagessen. im laufe des tages wurden dann noch zwei mal ctgs geschrieben um zu sehen, ob es dem kind auch wirklich gut ging. abends kam dann auch irgendwann der mann nochmal vorbei. auf dem flur traf ich noch leute aus meinem geburtsvorbereitungskurs, kurz vor und kurz nach der geburt… Spannend das alles.
Am nächsten mittag durfte ich dann nach noch einer untersuchung wieder heim. vorher gabs dann noch ein gespräch mit dr. b über das weitere vorgehen aber das erzähle ich dann ein anderes mal.
Was zu sagen bleibt:
* mein cousin war auch ne beckenendlage und hat sich drehen lassen. in einem ganz normalen krankenhaus, das nicht gerade als vorreiter in solchen sachen gilt…
* ich hab noch ein paar getroffen bei denen es auch geklappt hat.
*ich hab andere getroffen bei denen moxxen geholfen hat, mir wurde davon nur schlecht.
* meine ärztin hat mich bei der nachuntersuchung dann doch nochmal gefragt, wer das mit der wendung machen würde. da haben noch andere patientinnen nach gefragt. die wusste scheinbar wirklich nicht, dass sowas geht und wer das macht…
* vorteil der ganzen aktion: ich hab mich dann schon ganz gut ausgekannt auf der station und die hebamme die mich bei der geburt betreut hat war auch schon bei der wendung dabei.
zum rest der geschichte komme ich ein andern mal. bei fragen, bitte löchert mich, mir ist aufgefallen, dass ich im nacherzählen und erinnern nicht so gut bin….